Glasgewebe und Epoxidharz

Zugeschnittene Glasmatte. Hier eine Glasmatte von 28 gr/qm.

Eine Einführung der Firma Composite Technologie Material CTM - früher SP Systems - (CTM-Homepage, "Tipps & Tricks")

"Um einen Holzrumpf dauerhaft vor Beschädigungen und Witterungseinflüssen zu schützen, empfiehlt sich ein Überzug mit 2-3 Lagen Glasfasergewebe (ca. 200 g/qm, z.B. RE210) im Unterwasser- sowie 1-2 Lagen Gewebe im Überwasserbereich. Da es in diesem Bereich besonders auf gute Diffusionsbeständigkeit ankommt, sollte Epoxyharz - z.B. SP 320 oder SP 106 - gegenüber Polyester der Vorzug gegeben werden.

Bei guter Verarbeitung mit SP 320 ist ein solcher Überzug vollkommen transparent. Zunächst muß die Oberfläche von sämtlichen Lacken und Ölen restlos befreit werden; am besten durch einen guten Abbeizer (wie z.B. Peel Away) oder durch Schleifen. Der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes sollte nicht über 12 % liegen (üblicher Gehalt beim Verarbeiten der meisten Hölzer).

Alle Lagen des Glasgewebes werden auf dem Rumpf trocken zugeschnitten und in übersichtlicher Anwendungsreihenfolge griffbereit abgelegt.

Dann wird der Rumpf mit einer Harz/Härter Mischung satt eingerollt. Nach ca. 4-20 Stunden - je nach Temperatur - wenn das Harz fest, aber noch nicht ausgehärtet ist, werden kleinere Unebenheiten (ggfs. mit Microballoons und Silica) aufgefüllt und die Oberfläche erneut eingerollt.

Jetzt werden die Gewebebahnen aufgelegt und mit der Mohairrolle gut durchgeharzt. Es sollte gerade soviel Harz verwendet werden, dass das Gewebe gut durchtränkt ist, sich aber an der Oberfläche keine glänzenden ”Harzinseln" bilden. Auf keinen Fall sollte das Gewebe auf dem Harz aufschwimmen - überflüssiges Gewicht sowie geringere Festigkeit wären die Folge!

Die Bahnen sollten auf Stoß, d.h. ohne Überlappung, gelegt werden um Unebenheiten zu vermeiden. Wo eine Überlappung entsteht, kann mit einem scharfen, in Lösungsmittel getauchten Teppichmesser korrigiert werden, wenn das Harz geliert ist. In dieser Phase sollten auch überstehende Ränder abgeschnitten werden.

Wenn über Kopf gearbeitet wird, kann es von Vorteil sein, die einzelnen Bahnen vorher auf einem mit PVC-Folie überzogenen Tisch zu tränken und möglichst mit 2 Personen nass aufzubringen. In diesem Fall sollten die Bahnen keinesfalls breiter als 80 cm sein. Wir empfehlen als Abschlusslage Abreißgewebe einzusetzen. Sie ersparen sich dadurch unnötige Schleifarbeiten und haben eine bessere Kontrolle über eventuell noch vorhandene Lufteinschlüsse im Laminat.

Das Laminat muss jetzt erneut trocknen, bis es fest, aber noch klebrig ist. Jetzt kann in Bereichen ohne Natur-Finish eine mit Microballoons auf Spachtelkonsistenz angedickte Harzmischung mit dem Ziehspachtel aufgebracht werden. Wo eine Naturholz-Oberfläche erwünscht ist, müssen noch 1-2 Lagen Harz - je nach Intensität der Gewebestruktur - ohne Füllstoffe aufgebracht werden um die nötige Materialstärke zum Schleifen zu erhalten.

Ist die Oberfläche völlig ausgehärtet (nach 12-48 Stunden), kann mit zunehmend feinerem Sandpapier geschliffen werden. Niemals bis auf das Gewebe herunterschleifen! Grundsätzlich ist zu beachten, daß eine einmal ganz durchgehärtete Epoxyharzschicht vor dem Weiterarbeiten mit Harz oder Lack unbedingt gründlich angeschliffen werden muß.

Als Deckschicht im UV-Licht bestrahlten Bereich, empfiehlt es sich, einen guten Klarlack mit UV-Filter (SP2000 Ultravar) oder einen farbigen 2-Komponentenlack einzusetzen. Die so entstandene Oberfläche ist in hohem Grade widerstandsfähig und muss im allgemeinen alle 3-4 Jahre mit einer neuen Lackschicht versehen werden. Im Unterwasserbereich am besten ein gutes Antifouling (SP Graphit-Racing) auf einem SP302 "Hibuild" Epoxy-Primer aufbringen."


 

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