4. Rolf Kellerhals

Baumniederholer und Großbaumbeschlag

Frühjahr 2004

Fragen an Rolf Kellerhals


"Einfachheit stellt für mich die höchste Entwicklungsstufe dar. Ich wollte einen möglichst kostengünstigen, einfach herzustellenden und fein justierbaren Baumniederhohler bauen.
Folgende Lösung ist mir dazu eingefallen.
Ich habe eine relativ lange M2 Schraube in ein 4mm Messingrohr verlötet. Nun wurden über diese Schraube 2 Rohrstücke ebenfalls Durchmesser 4mm von 10 und 5 mm Länge geschoben. Zwischen den beiden Röhrchen sollte ein Spalt von ca. 0.5 – 1 mm bleiben."  
"Das äussere Röhrchen konnte nun ebenfalls mit der M2 Schraube verlötet werden. Das heisst, das mittlere Röhrchen bleibt frei drehbar. Über dieses drehbare Teil wurde nun ein 6 mm Rohr geschoben und mit diesem verlötet. Am Ende des 6 mm Rohr habe ich nun eine handelübliche Löthülse mit einem M2 Gewinde eingelötet am Ende des 4mm Rohrs eine Schraube M2."  
"Da ich keine Rändelschraube hatte, habe ich eine Hutmutter zweckentfremdet und diese mit eine 4 und 6 mm Loch versehen und auf dem 6mm Rohr festgelötet. Diese Mutter ist nicht unbedingt notwendig, aber sie erleichtert die Feinverstellung. Der Arbeitsaufwand betrug ca. eine Stunde und der Baumniederhohler wurde aus noch im Bastelraum herumliegenden Material hergestellt, so dass die Kosten vernachlässigbar sind." (Rolf Kellerhals, 2/2004) 
Karl Kramer hat eine weitere erfindungsreiche Alternative vorgestellt!  
"Noch einfacher habe ich mir das Leben mit dem Bau des Lümmelbeschlags gemacht.

Durch ein 6mm Messingrohr wurde eine Messingachse Durchmesser 4mm aus dem Baumarkt gesteckt. An beiden Enden ein Stellring montiert und durch die vorhandenen Löcher durchgebohrt.

Nun konnten M3 Gewinde geschnitten werden. In diese Löcher wurde nun ein handelsüblicher Wantenspanner geschraubt und somit der Einhängepunkt des Niederhohlers definiert. Noch 2 Montageröhrchen aufgelötet und fertig war der Lümmelbeschlag.

Die Geschichte läuft sehr leichtgängig und spielfrei. Ich habe bewusst auf Kugellager verzichtet, denn ich denke, dass diese nur das Gewicht erhöhen und sonst keine wesentlichen Vorteile bringen." (R. Kellerhals, 4/2004) 
Wunderschön, aber ... So sieht im Vergleich das Ganze vom Weltmeister Graham Bantock aus. Der Baumbeschlag ist in seiner Standardversion auch nicht kugelgelagert (ca. 20 Euro). Die kugelgelagerte Version kostet etwas über 50 Euro .... !!! Hinzu kommen noch die Versandkosten ... und dies für drei Riggs! Ich möchte dennoch anmerken, dass man sich bei Flautenregatten schon manchmal ein Kugellager wünscht, besonders wenn der Baum einfach auf der falschen Seite steht und man dann von allen Konkurrenten überholt wird!  
Zu den Segeleigenschaften: "Gestern hat der Stapellauf der Woodpecker stattgefunden. Zuerst war der Wind sehr schwach, hat dann aber mit einem Warmfronteinbruch recht aufgefrischt.
Entgegen meinen Befürchtungen hat alles gehalten und weder das Ruder, noch der Kiel hat das Boot Richtung Seegrund verlassen. kurz gesagt, ich war sehr glücklich und begeistert über die Segeleigenschaften des Bootes." (Rolf Kellerhals, 4/2004)
 


3. Klaus Ronkholz

 

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