|
 |
Ich möchte vorausschicken, dass hier die einfachste aller möglichen Ruderanlagen beschrieben wird. Sie hat den Vorteil, dass sie billig, funktional und leicht herzustellen ist. Nachteil: das Ruderblatt ist nicht abnehmbar, oder nur abzunehmen, wenn die Decksöffnung am Heck (Klebfolie) abgenommen wird.
Wer eine (für den Transport) komfortablere Lösung möchte, also ein abnehmabares Ruderblatt, der kann ein Ruder mit Steckachse kaufen (bei Ken Binks in England, oder bei Karol Dutkowsky in Polen) oder sich was einfallen lassen. Ein paar Tipps und Bilder dazu im Abschnitt "Zwei Steckachsen-Varianten" nach diesem Abschnitt. Macht aber nicht meinen dort beschriebenen Fehler!!!
Das Führungsrohr für die Ruderachse muss fest in den Rumpf eingebaut werden. Stellt euch dieses Messingrohr zunächst als ein einziges Teil vor, das durch die Rumpfbodenplanke geführt (entsprechendes Loch bohren) und in einem Lager unterhalb des Decks gegengehalten gehalten wird. Um die Ruderachse vom Rumpfinneren aus bewegen zu können, muss ein Ruderarm auf die Ruderachse gesteckt werden können. Folge: das Führungsrohr der Ruderachse muss im oberen Drittel unterborchen sein, es muss sozusagen ein Stück aus dem Führungsrohr herausgesägt werden.
Wir machen das aber einfacher. Kritisch dabei ist lediglich, dass das Ruderblatt später (a) senkrecht und (b) fluchtend mit dem Schwert sein soll. Bohrt also zuerst ein entsprchendes Loch für das Führungsrohr in die Bodenplanke. Die Position ist mit 3 inch vom Heck aus angegeben und müsste ja schon längst auf eurer Bodenplanke eingezeichnet sein.
Aus Holzresten (Balsablock oder Leistenrest) stellt ihr zwei "Lager" her, die später auf der Rumpfbodenplanke und unter dem Deck befestigt werden. Führt nun das Messingrohr von unten durch die Bodenplanke, steckt eines der beiden "Lager" auf und drückt es gegen den Rumpfboden.
Das Rohr kann unter dem Rumpf ruhig etwas herausschauen. Es wird später einfach abgesägt und bündig verschliffen. Nach oben, also Richtung Deck, muss Platz für den Ruderarm und für ein Stückchen Rohr als Gegenlager frei bleiben. Das kann aber auch später noch genauer ermittelt und dann von innen herausgesägt werden.
Für den nächsten Schritt sollte das Boot mit eingestecktem Schwert in den Bootsständer oder besser am Schwert in der Workmate oder in einem großen Schraubstock befestigt werden. Das Schwert muss "im Wasser" sein. Haltet die Wasserwaage an die Vorderkante des Schwertes. Führt nun die Ruderachse in das Rohr.
Wenn ihr vom Heck aus auf das Ruderblatt schaut, sollte dieses mit dem Schwert fluchten. Bewegt das Ruderblatt nach rechts und links bis dies der Fall ist. Bewegt es auch nach vorne und hinten bis es die gleiche vertikale Position wie die Vorderkante des Schwertes hat (Wasserwaage). Mit eingedicktem Harz (z.B. Mircroballons) wird nun das untere Lager und das Rohr fixiert. Ich habe hier 5-Minuten-Epoxi verwendet.
Bereits jetzt kann das spätere Gegenlager hergestellt werden aus ca. 5 mm des selben Messingrohrs, das mit Sekundenkleber in das zweite Holzrestchen-Lager eingeklebt wird. Nach der Montage des Decks kann das Gegenlager von unten an das Deck geleimt werden (Epoxi). Die Position unter Deck ergibt sich, wenn das Ruderblatt vollständig eingesteckt und gegen das Deck gedrückt wird.
|
 |